HR II - Kinderferienprogramm 2022

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Wochenlange Hitze und Trockenheit, und kurz vor dem Ferienprogramm wechselt das Wetter auf regnerisch und unbeständig. Der Vorfreude der Kinder tut das keinen Abbruch,  alle haben feste Schuhe und wetterfeste Jacken dabei und es bleibt vorerst trocken. Am traditionellen Treffpunkt an der Dorfschenke wimmelt es dieses Jahr an Kindern, die gebannt der Begrüßung durch Jäger Willi Kircher lauschen. Alsdann zieht die bunte Gruppe los, bestehend aus Kindern, Jägerinnen und Jägern mit ihren Hunden und steuert das nächste Maisfeld an. Hier finden sich nicht nur (Holz-)Wildschweine, nein, es grunzt auch urplötzlich im Feld. Die Kinder drehen verwundert die Köpfe, als Jäger Klaus Hägele täuschend echt die Tierstimmen simuliert.

Die angrenzenden Wiesen sind die Reviere der Rehe, hier halten sie sich am liebsten auf. Die Kinder können an der nächsten Station mit Anika Klein anhand von Präparaten die unterschiedliche Fellfarbe und -dichte von Sommer- und Winterfell sehen und fühlen, genauso wie die unterschiedlichen Bockgehörne, die jedes Jahr zu Winterbeginn vom Haupt des Rehbockes abfallen, um wieder neu und prächtiger nachzuwachsen. 

Der Weg waldabwärts ist schmal und rutschig, hier muss man gut aufpassen,  wohin man seine Füße setzt. Es wird deutlich kühler, die Luft ist rein. Der Wald als Wasserspeicher lässt sich direkt wahrnehmen. Am Fuße der Brettach zählen die Kinder Jägerin Renate Herr alles auf, was ihnen zu Wasser einfällt. Da ist natürlich das Duschen dabei, genauso wie das hier bei Mainhardt produzierte  Sprudelwasser, aber auch die Möglichkeit, Mühlen anzutreiben oder Strom zu produzieren,  Wasser ist in vielen Situationen unser täglicher Begleiter. Am Baierwiesensee  zeigen die Hündinnen Cira und Paula, wie ein Hund einen Entendummy im Wasser findet und apportiert. 

Das sich verändernde Waldbild entlang der Strecke wird genauso begutachtet, ist es dicht und dunkel? Sind die Stämme schmal oder gibt es kräftige Bäume? Jäger Markus Frey und seine Tochter Lina helfen bei den Antworten. Warum ist an manchen Stellen der Boden grün und dicht bewachsen, an anderen aber nicht? Und wie entstehen neue Bäume? Wie erkennt man ihr Alter und welche Rolle spielt dabei der Wind, das Reh oder ein Eichhörnchen? 

Viel Begeisterung löst jedesmal die Station mit den Lupenbechern aus, die Kinder schwärmen aus, um nach den kleinsten Waldbewohnern Ausschau zu halten. Vorsichtig begutachtet wird alles kurz darauf wieder sorgsam freigelassen. Ein weiterer steiler Anstieg und die Versorgungsstation mit Getränken ist erreicht. Hier werden zugleich die gefiederten Waldbewohner vorgestellt und nun kommt der sicherlich spannendste Teil: der Abstieg an einen echten Fuchs- und Dachsbau, zu dem Jäger Jürgen Feger einiges erzählen kann. Zur Sicherheit ist hier ein langes Seil gespannt, an dem sich alle festhalten können, und das den Weg bergauf erleichtert. Genau hier setzt kurzfristig der Regen ein, so dass Fuchs und Dachs, zwei Präparate die man gefahrlos anschauen und berühren kann, eilig ins Trockene gebracht werden müssen. Unter dem dichten Blätterdach kommen nur wenige Tropfen unten an und so werden eilig übergezogene Regensachen schnell wieder in die Rucksäcke verfrachtet. Das Wetter meint es nun wieder gut mit den Teilnehmern, und so ziehen alle über versteckte Wege und Pfade durch den Wald. Annemay Herr, die mit ihrer Terrierhündin Henni das Schlusslicht bildet gibt gut acht, dass in dem dichten Blätterwerk niemand verlorengeht. Hier entsteht nun kurz das Gruppenbild, und der Rückweg in Richtung Gailsbach steht an. 

An der Scheune angekommen heißt es erstmal Händewaschen, und dann dürfen sich alle über das herzhafte Vesper hermachen, dass in der Zwischenzeit von Doris Kircher und Lisbeth hergerichtet wurde.

 

Wir bedanken uns bei allen teilnehmenden Kindern und ihren Eltern, sowie allen Helfern für den gelungenen Tag. Wir freuen uns schon auf das kommende Jahr mit dem nächsten Kinderferienprogramm.

 

Wir Jäger vom Mainhardter Wald 

 

Quelle Fotos: Kircher/Herr/Klein